24.05.2008 – 12.10.2008

KunstStoff

Logo KunstStoff
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Foto: Michael Lio / Ausstellungsplakat, Grafikdesign: Tim A. Landheer
Wir leben in einer Welt voller Plastik – Kunststoffe haben das 20. Jahrhundert geprägt und den Alltag der Menschen nachhaltig verändert. Die Materialien versprechen eine endlose Wandlungsfähigkeit und ermöglichen vielfältigste Eigenschaften in Verbindung mit nahezu unbegrenzter Formenvielfalt.

Und trotzdem: Unser Verhältnis zu Plastik und Kunststoffen ist ambivalent geblieben, stehen sie doch sinnbildlich für Fortschritt wie für Dekadenz. Einerseits bieten Kunststoffe fast unbeschränkte Möglichkeiten zur Entwicklung innovativer High-Tech-Produkte, anderseits belasten wir unsere Umwelt mit einer Flut von weggeworfenen synthetischen Verpackungen und anderem Plastikmüll. Trotz ihrer Allgegenwart sind uns aber erstaunlicherweise die Herkunft, die Eigenschaften und die Verarbeitungsmöglichkeiten dieser Werkstoffe weitgehend unbekannt.

Hier setzt die Ausstellung ein. Sie handelt von der Geschichte und Produktion dieser vielfältigen Materialien sowie von ihrem Einfluss auf die Entwicklung des Produktdesigns unserer Zeit. Sie beleuchtet kritisch technologische, gestalterische, ökologische oder auch soziologische Aspekte eines Werkstoffes, der in seiner Anfangszeit in erster Linie als Imitat von wertvollen Materialien zum Einsatz kam, um Billig­produkte in Massenauflage produzieren zu können. Noch heute sind neben Fragen zur Umweltverträglich­keit effiziente Produktion, herausragende Leistungsfähigkeit, Stabilität oder auch minimaler Materialauf­wand Stichworte, welche die aktuellsten Kunststoffentwicklungen umschreiben. Plastik und Kunststoffe sind jedoch nicht mehr allein Ersatzmaterialien, sondern haben einen eigenständigen Platz in der Palette der Materialien.

Beispielhaft dafür präsentiert die Ausstellung die innovativsten Entwicklungen anhand der Geschichte des Kunststoff-Freischwingerstuhls vom Panton Chair bis hin zum Myto von Konstantin Grcic oder auch der hochtechnologisierten, zukunftsgerichteten Verfahren wie Rapid Prototyping, Rapid Manufacturing und Mass Customizing.